Sonnige Tage im Oberengadin La Punt St. Moritz

Februar 2018

Auf dem Julier Pass, bereits bei der Rückfahrt

Der Tradition folgend waren wir – 26 Mitglieder unserer Sektion – in einer der größten und renommiertesten Skiregionen derAlpen unterwegs. Die absolute Höhenlage von 1700 bis 1800 m garantiert Pollen- und Feinstaub-freie Hochgebirgsluft von hohem gesundheitlichem Potenzial. Das Unternehmen stand von Anfang an unter einem günstigen Stern.
Unser Ziel und Standort war La Punt, das wir mit dem Bus über den Julierpass nach 550 km problemlos erreichten. Im Selbstversorgerhaus der Familie Rudiger waren wir, wie in den vergangenen Jahren, in Doppelzimmern bestens untergebracht. Selbstversorger heißt, dass fleißige Hände im Vorfeld für die Verpflegung am Morgen und Abend vorgesorgt hatten. 
Das Spektrum der Möglichkeiten alpiner Betätigung ist groß und bietet jedem das ihm am besten zuträgliche. Die Alpin-Skifahrer hatten die Wahl zwischen Corviglia mit Piz Nair, Corvatsch, Diavolezza mit Morteratsch und Lagalp. Sie bieten Abfahrten ab 3100 m mit dem Highlight einer Gletscherabfahrt zur Station Morteratsch der Bernina-Bahn.

Auf der Pisten

Auch die Langläufer fanden geradezu ideale Bedingungen vor, denn alle Loipen für Skating und Klassik waren bestens präpariert. Sie erstrecken sich über das gesamte Hochtal des Inn zwischen Malojapass, Sils Maria, St. Moritz, Pontresina bis La Punt und Zuoz. Beim Engadiner Marathon am 2. Sonntag im März werden wieder tausende auf diesem Parcour unterwegs sein. Abseits dieser Loipen gibt es Alternativen zur Genüge, wie die der Vale Bever, Fex und Rosegg.
Last not least war da die Gruppe der Individualisten, die zu Fuß unterwegs waren. Gepflegte sonnige Wege entlang des Inns, in großartiger Hochgebirgslandschaft und stets mit bizarren Gipfeln im Blickfeld, wecken ebenfalls die Freude am Erleben in der Natur. 
Ein sehr gut getaktetes Bus- und Bahnsystem verbindet alle Orte miteinander. Kurioses leisteten Reinhart und Wolfgang, die die Pisten und umliegenden Berghänge mit Tourenskiern bzw. Schneeschuhen beackerten. Auch über sportliche Höchstleistungen gibt es zu berichten. So schaffte unsere Marathon-Läuferin Jutta mit LL-Skiern die Strecke ab Quartier in La Punt über Pontresina ins Val Rosegg bzw. bis zur Morteratsch Gletscherzunge hin und zurück als Halbtagestour.
Wir waren eine fröhliche Truppe und hatten ein gutes Miteinander. Mit den täglich wechselnden Helfern in der Küche war jeder gefordert. Jeder war bemüht, bereits zum nachmittäglichen Kaffee vor Ort zu sein. Denn auch die Zeit bis zum Abendessen wurde genutzt. Bei einer abendlichen Info erfuhren wir Interessantes zur Dorfgeschichte. Man ist hier stolz auf reich verzierte Bauernhöfe und herrschaftliche Patrizierhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Im nahen Zuoz gibt es ein Kaffeemuseum und die höchst gelegene Kaffeerösterei Europas. Bei einer aktuellen Betriebsführung erfuhren wir Näheres zur Fertigung und Geschichte des Kaffees.

Am Roseg-Tal

Die Bilanz am Ende der tollen Tage ist positiv: Acht Tage herrlicher Sonnenschein und keine ernsthafte Verletzung. Allein Bärbel wird nach einem spektakulären Rutscher mit vereinten Kräften rasch wieder auf die Beine gestellt und ist alsbald wieder bewegungsfähig.
Aus einer Versteigerung von restlichen Lebensmitteln am Abschiedsabend wird eine lustige Veranstaltung. Dafür sorgt Giovanni als Experte, der alles bestens im Griff hatte. Der Tradition folgend wurde auf der Heimfahrt noch zwei Mal Station gemacht, im Heidiland bei Chur und im südbadischen Achern, mit Einkehr in der „Weinstube zur Trotte“ und dem fröhlichen Ausklang bei Flammkuchen und Wein.
Der Dank gilt allen, die zum guten Gelingen beigetragen haben, so den Helferteams und vor allen den Organisatoren Astrid Kunitz und Agnès Parisot. Alle kamen auf ihre Kosten und La Punt 2018 wird allen in bester Erinnerung bleiben. Auf ein Neues 2020.

16.05.19, Peter Neubert